„Nabucco“ in der Deutschen Oper Berlin

1841 schuf Guiseppe Verdi sein Opernwerk „Nabucco“ und lehnte die Handlung an Überlieferungen aus der Bibel an. Die Handlung der Oper spiegelt in vielen Zügen, aber nicht getreu die Prophezeiung des Jesaja wider, eines Propheten des Alten Testaments.

Es waren nicht immer die besten Kritiken, die Verdi für seine Oper „Nabucco“ einheimste. Oft wurde die Darstellung der in der Bibel überlieferten Geschichte als übertrieben und nicht wahrheitsgetreu empfunden. Dennoch wurde „Nabucco“ zu einem der größten Werke Guiseppe Verdis.

„Nabucco“ – eine Geschichte aus dem Alten Testament?

Das Streben der Juden nach Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft sowie die anmaßende Geltungssucht des Nabucco (der Nebukadnezar II. aus der Bibelüberlieferung), gesungen von Dalibor Jenis, bestimmen die Handlung.

Nabucco, der sich zum Gott erklären will und daher mit Wahnsinn bestraft wird, erfährt erst durch seine Zuwendung zum Gott der Hebräer Heilung und Erleuchtung. Es gelingt ihm erst kurz vor der Ermordung der Hebräer durch sein Bekenntnis zu deren Gott, das Schlimmste zu verhindern und das Volk der Juden vor dem Untergang zu bewahren.

Seine Töchter Fenena (Irene Roberts) und Abigaille (Anna Smirnova) verkörpern in der Handlung Liebe und  Leidenschaft, aber auch Machtsucht, Frevel und Böses.

Verdis „Nabucco“ heute

Die Handlung erinnert auch an die Gegenwart. Sind nicht auch noch in der heutigen Zeit immer wieder Menschen dieser Welt bestrebt, Macht auszuüben und nach der „Krone“ zu greifen? Werden nicht immer wieder Völker gequält, unterdrückt und gar getötet?

Verdi setzt in seinem Werk auf kraftvolle Vertonung und auch friedliche Töne. Das Aufeinandertreffen verschiedenster Ansichten und Ziele erfasst den Zuhörer und lässt ihn die Energie der Handlung spüren. Drohendes, Brachiales, Boshaftes und Zorniges begegnet dem am Ende siegenden Friedlichen, dem Guten – das ist der aus unserer Sicht grundlegende Gedanke dieser Oper.

Den Künstlern des gesamten Ensembles ist es gelungen, Verdis Oper stimmgewaltig und stimmungsvoll darzustellen. Vielleicht erschien das Bühnenbild manchem Zuschauer als zu spartanisch oder die Kostüme fanden nicht jedermanns Zuspruch – es war dennoch ein wunderbarer Opernabend. Szenenapplaus und Standing Ovations waren der sicht- und hörbare Beweis!

Fotoquelle:
– Bernd Uhlig (Nabucco_85_BerndUhlig) – http://presse_discographie.deutscheoperberlin.de/#thread-20649

This entry was posted on Montag, Januar 16th, 2017 at 14:41 and is filed under Weitere Shows. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed or trackback from your own site. Both comments and pings are currently closed.